Von Matthias Koch
FUSSBALL-PIRATEN
Diese Fan-Stichelei ist echt zum Schmunzeln. Oder, liebe Hertha-Fans?
Unter dem Motto „Rivalität geht auch ohne Gewalt!“ entehrten 118 Union-Fans das Gründungsschiff von Hertha BSC und beflaggten bei der zweistündigen Rundfahrt auf Brandenburger Gewässern den Dampfer „Hertha“ rot-weiß.
Organisator Dirk Ziminzke (48) vom Fanclub „Wildauer Kickers“: „Wir wollten mit einem Augenzwinkern auf die Sachbeschädigungen der Hertha-Fans vor dem letzten Derby hinweisen.“
Am 11. Februar 2013 wurde der Mannschaftsbus der „Eisernen“ vor der Zweitliga-Derby im Olympiastadion (2:2) von Hertha-Fans beschmiert. Zudem wurden kürzlich Scheiben der Union-Fankneipe „Abseitsfalle“ von Herthanern eingeworfen.
Auf Vandalismus und Randale verzichteten die fairen Union-Fans. So lief die Aktion:
Der Doppelstock-Bus startete um 10.30 Uhr in Senzig, hielt auch in Königs Wusterhausen, in Wildau und am S-Bahnhof Schöneweide.
Kurz vor 14 Uhr wurde der blau-weiß geflaggte Dampfer in Zivil betreten. Kapitän Joannes Bär (58) ahnte nichts.
Um 14.30 Uhr mitten auf dem Klemppower See warfen sich die Fans unter Union-Gesängen ihre Schals und Trikots über. Das Schiff wurde mit Union-Fahnen behangen.
Kaputt ging nichts. So konnte auch der an Bord befindliche Besitzer Steffen Hahlweg (42, Geschäftsführer FGS-Wusterhausen GmbH) mit der Piraterie leben. Hahlweg: „Ich freue mich, dass alles friedlich ablief.
Leider fuhr in den letzten 24 Monaten nur ein einziger Hertha-Fanklub mit.“
Und was sagt Hertha zu der Aktion? Aufsichtsrat Bernd Schiphorst: „Ich nenne das mal Streich. Die möchten mal kosten, wie 1. Liga schmeckt.“
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